Welche spezifischen Prophylaxen kennen sie? vorbeugende und verhütende Maßnahmen von Krankheiten und Vermeidung von Folgen einer Krankheit; prophylaktische Maßnahmen wären Schutzimpfungen, Chemoprophylaxe, Kariesprophylaxe, Thromboseprophylaxe, …

Schutzimpfungen, auch Vakzination genannt: Gaben von Impfstoffen (Vakzine oder Immunseren) zur Immunisierung gegen eine Infektionskrankheit; es gibt aktive und passive Immunisierung – je mit Lebendimpfstoff oder Totimpfstoff; für Abstände zwischen unterschiedlichen Impfungen gilt: bei verschiedenen Lebendimpfstoffen: abgeschwächte, vermehrungsfähige Impfviren oder Impfbakterien können gleichzeitig verabreicht werden; ansonsten sollte ein Mindestabstand von vier Wochen eingehalten werden; bei Totimpfstoffen: abgetötete Krankheitserreger, Teile von Erregern oder deren abgeschwächtes Gift; brauchen keine Abstände zu anderen Impfungen; auch nicht zu Lebendimpfstoffen einzuhalten, …

MERKSATZ für Lebensimpfstoffe: Mamutu lebt „vahrscheinlich“ mit Rögelpo in Tyflis (= Masern, Mumps, Tuberkulose, Varizella, Röteln, Gelbfieber, Polio, Typhus)

Es gibt verschiedene Indikationsformen, STIKO* unterscheidet: (*Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut) Grundimmunisierung: Gabe aller Impfstoffdosen, die zum Erreichen eines Impfschutzes notwendig sind; Nachholimpfung: Grundimmunisierung ist nicht vervollständigt worden, deshalb ist ein nachtragen der Grundimmunisierung von einer unvollständigen Impfserie sinnvoll; Auffrischimpfung: nach der Grundimmunisierung, zur Verstärkung der Immunantwort wird eine Einzeldosis verabreicht, dies ist nicht notwendig bei Impfungen mit „lebenslangem Schutz“ (Beispiel: Mumps, Masern, Röteln), Krankheiten, welche nur im Kindesalter maßgebend sind (Beispiel: Hib, Rotavirus); Standardimpfung: Impfungen, die im Impfkalender aufgeführt werden, sind für alle Menschen empfohlen; Indikationsimpfung: Impfungen bei erhöhter Gefährdung oder bestimmter Alters- oder Risikogruppen empfohlen werden, ebenso zum Schutz Dritter;

Beispiele: Reiseimpfung: um in bestimmte Regionen zu reisen, benötigt man „angepasste Impfungen“; berufsbedingte Impfung: bei einem berufsbedingt erhöhtem Erkrankungsrisiko;

Postexpositionell Impfung: Immunisierung nach meist unbeabsichtigten Kontakten mit Krankheitserregern oder Ansteckungsquelle; (Beispiel: Tollwut, Röteln – Schwangerschaft, …)

weitere Indikationen können sein: aus epidemiologischen und präventiven Punkten: Riegelung-Impfung, durchgeführt zur Unterbrechung einer großflächigen Erregerzirkulation bei Ausbruch einer Infektionskrankheit (Beispiel: Hepatitis-A); eine mögliche Form der Postexpositionsprophylaxe; fakultative Impfungen: jeder muss selbst entscheiden, wie groß sein persönliches Risiko ist (Beispiel: FSME)

Chemoprophylaxe: vorbeugend - prophylaktische Verabreichung um drohende Infektion, Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern

Präexpositionsprophylaxe: Beispiel: HIV-Infektion, hier wird ein antiretrovirales Medikament eingenommen, bevor man sich in eine Risikosituation begibt

Postexpositionsprophylaxe: Maßnahmen* nach möglichem Kontakt mit Erregern, um ein Ausbruch zu verhindern, den Verlauf zumindest abzumildern; Beispiele: HIV-Risikokontakt (ungeschützter Geschlechtsverkehr, Nadelstichverletzung) Hepatitis B (Nadelstichverletzung), … *Gabe von Medikamenten: spezielle Immunglobulinen (Beispiel: Tetanusimmunglobulin), Schutzimpfungen

Chemotherapeutika – Antiinfektiva sind z.B.: Antibiotika, Virostatika, Antimykotika, Antiparasitika, Desinfektionsmittel, …

Malariaprophylaxe: Vorbeugung von Malariainfektionen, Expositionsprophylaxe (Schutz vor Insekten), Stand-by-Prophylaxe (Reisegebiete mit kleinem bis mittleres Risiko)

Expositionsprophylaxe: Maßnahmen zur Verringerung der Infektionsgefahr (Beispiel: Moskitonetze, Repellents: Insektenvertreibungsmittel; Mittel zur Abschreckung von Insekten, Milben, …

Stand-by-Prophylaxe: Gesamtheit aller Maßnahmen, die eine gesundheitliche Schädigung verhindern, weniger wahrscheinlich machen oder ihren Eintritt verzögern

u.a.